Die jahrhundertlange Wechselwirkung zwischen diesem ausströmenden Wasser, dem Wind und der Ebbe und Flut schuf eine Landschaft mit tiefen Seearmen und einer bizarren Küstenlinie.
Die Holländer bauten seit Langem Deiche entlang der tief ins Land eingeschnittenen Rinnen. Viele Male erwies sich dieser Schutz aber als zu schwach.
So auch am 1. Februar 1953, als das vom schweren Sturm und der Springflut aufgepeitschte Meerwasser an vielen Stellen durch die Deiche brach. Die Anzahl der Toten stieg auf 1.854 und der Schaden belief sich auf mehr als 1 Milliarde Gulden. In der nahe Herkingen gelegenen Ortschaft Oude Tonge waren leider die meisten Tote zu beklagen.
Nach diesem erschütternden Ereignis hat man sich nach eingehender Prüfung entschlossen, alle Seearme, außer der Westerschelde und dem Nieuwe Waterweg abzuschließen.
Der sogenannte Deltaplan wurde 1958 von der holländischen Regierung gebilligt. Ein Projekt, welches etwa 30 Jahre dauern und mehr als 8 Milliarden Gulden kosten sollte.
Der Grevelingerdamm wurde 1965 fertig. Dies ist der Damm, der das Grevelingermeer zum Osten hin (landwärts) abschließt.
Der Brouwersdamm wurde 1971 fertiggestellt und so entstand das Grevelinger Meer. Der Brouwersdamm ist die Abdichtung zur Nordsee hin.
Das Grevelinger Meer ist 14.000 ha groß, davon sind 11.000 ha Wasseroberfläche.
Dadurch, daß sowohl im Grevelingerdamm, als auch im Brouwersdamm Siele gebaut worden sind, wird das Grevelinger Meer mit Salzwasser erfrischt und ist dadurch das größte Salzmeer Europas.
Im Grevelinger Meer leben Hering, Scholle, Butt, Aal und Auster.
Die Inseln im Grevelinger Meer waren ehemalige Sandbänke, die durch die Wirkung von Ebbe und Flut entstanden sind.
Das Grevelinger Meer ist 25 Km lang und 4 bis 10 Km breit.
Die Tiefe variiert von knöchelhoch bis 40 Meter.